Seit fast zwei Jahren wurde geplant die Finanzierung auf die Beine gestellt. Jetzt war es endlich soweit! und Im Frühjahr 2022 fanden sich 17 Kinder im Alter von 8-12 Jahren auf der Kinderfarm zusammen um ihre Ideen für einen Niedrigseilgarten in Modelle umzusetzen. Unter Anleitung von vier pädagogischen Fachkräften entstanden viele Skizzen und Modelle. Nach einem Besuch im Niedrigseilgarten „Goldstein“ sprudelten die Ideen nur so heraus, es wurde mit viel Liebe zum Detail gesägt, gehämmert, geklebt, geschraubt, gemalt.

Zwischen den Bau-Einheiten wurden Bewegungsübungen an provisorischen Balancier- und Kletterelementen durchgeführt, um die Umsetzungsfähigkeit der Modelle zu prüfen.

Im Juli 2022 fand dann in Kooperation mit zwei Klassen der Grundschule Fauerbach mit über 40 Kindern im Alter von ca. 10 Jahren die Umsetzung statt. Unter Anleitung von drei pädagogischen Fachkräften, einem Baufachmann und zwei Lehrerinnen wurden die Kinder an mehreren „Bautagen“ in Gruppen aufgeteilt, die dann das vorab erstellte Grundgerüst des Niedrigseilgartens fertigstellten.

So montierte eine Gruppe mehrere bereits fertige Einzelelemente, die dann auch schon schnell zum Spielen und Balancieren genutzt werden konnten. Eine Gruppe fertigte aus Feuerwehrschläuchen Schlaufen an, die dann an einen Querbalken gehängt wurden, eine Gruppe montierte eine senkrechte Wand mit Vorsprüngen und Halteseil zum seitlichen Entlanghangeln, eine weitere Gruppe betätigte sich künstlerisch und bemalte die vielen Stützen, Querbalken und Balancierelemente. Die Kinder durften selbst wählen, welcher Gruppe sie angehören wollten und diese auch wechseln. Die Arbeiten konnten nur gemeinsam bewältigt werden, da die einzelnen Bauteile für ein Kind tlw. zu schwer waren. So wurde die Teamarbeit gefördert, im Anschluss konnten die einzelnen Elemente dann den anderen Kindern stolz vorgeführt werden. Die Kinder lernten mit Werkzeug umzugehen, auch dass diese erst zusammengestellt, beigeschafft und am Ende wieder weggeräumt werden müssen. Alle neu gebauten Stationen wurden mit großen Spaß sofort auf Spiel- und Balanciertauglichkeit geprüft. Am Ende musste noch ein großer Haufen Mulch als Fallschutz verteilt werden, wobei dann natürlich spielerische Fallübungen nicht ausblieben. Hier wurden den Kindern dann auch noch einige Sicherungsmaßnahmen erklärt.

Der Niedrigseilgarten wurde erfolgreich gebaut, kann aber jederzeit durch weitere Elemente erweitert werden und steht jetzt allen kleinen Besuchern offen.

Das Projekt wurde von dem Rotary Club Bad Nauheim/Friedberg, dem Förderverein Jimbala e.V., dem Deutschen Kinderhilfswerk e.V., dem Children for a better World e.V., der Mühl24 GmbH und vielen weiteren privaten Spendern unterstützt.

           

 

Projektbeschreibung:

1.Planung

Die Kinder werden bereits in der Planungsphase miteinbezogen. Es werden Grundmodule ausgewählt, die Funktionsweise erläutert und dann selbst entwickelte Erweiterungsmodule nach Wunsch der Kinder miteingeplant. Eventuell kann der zukünftige Niedrigseilgarten auch vorab in einem Projekt als Modell oder Zeichnung angefertigt werden. Mit den Kindern wird eine Aufstellung der notwendigen Materialien angefertigt, die Lage der einzelnen Module auf dem Gelände wird zusammen festgelegt.

2.Durchführung

Je nach Anzahl der beteiligten Kinder werden Gruppen zusammengestellt, die individuell abgestimmt einzelne Elemente des Parcours aufbauen und als funktionierende Einheit zusammenfügen und mit eigenen Entwicklungen kombiniert werden. Dabei soll für die Kinder auch auf die Möglichkeit vorgesehen werden, eigenständig Varianten zu testen, Änderungen und Ergänzungen vorzunehmen. Grundsätzlich soll der Parcour auch zukünftig erweitert werden können.

3.Ziel des Projekts

Unter Begleitung von pädagogischem Fachpersonal wird der Niedrigseilgarten den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, sich einzeln oder in Gruppen selbst zu finden. Die Partizipation ist ein elementarer Baustein der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Unter Anleitung sollen die Kinder aktiv lernen, ein Projekt zu planen und dann durchzuführen. Diese Erfahrung stellt eine große Selbstwirksamkeitserfahrung dar, daneben werden auch handwerkliche Fertigkeiten vermittelt. Die Kinder lernen und erfahren während der Planungs- und Herstellungsphasen den Ablauf demokratischer Prozesse. Fantasie, der natürliche Bewegungsdrang sowie das Austesten der körperlichen Fähigkeiten werden angeregt, die Kinder sollen unter Beachtung von Sicherheitsregeln ihre Fähigkeiten kennen lernen und verbessern.

Ferner werden folgende Fähigkeiten im kognitiven, emotionalaffektiven, motorischen und sozialen Bereich gefördert :

- Förderung von Fertigkeiten zur Problemlösung im Rahmen von Gruppenaktivität

- Förderung der Konzentration

- Entwicklung von Handlungskompetenz und Bewältigungsstrategien

- Erfahrung von Erfolgen

- Förderung der Raum-Lage-Wahrnehmung

- Förderung der kinästhetischen Wahrnehmung

- Erlebnis von Teamarbeit und Entwicklung von Problemstrategien und            Kommunikationsmöglichkeiten

- Förderung der Bewegungskreativität

- Förderung von feinmotorischen Fähigkeiten durch den Umgang mit Werkzeugen

Neben diesen persönlichen Erfahrungen sollen die Kinder auch Spass am gemeinsamen Spielen und hier auch das Miteinander von Kindern aller sozialen Schichten, Herkunft und ethnischem Hintergrund spielerisch erlernen.

gefördert von Deutschen Kinderhilfswerk und von dem Kinderbeirat Children, mit Kindern, für Kinder!

   

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